Japan oder so - mein kleiner Eindruck von einem großartigen Land
Purikura
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Erster Tag am Meer
Yokohama, irgendwie eine ganz andere Welt


Man muss wissen, dass Japan lange Zeit abgeschottet und wohl gehütet vom Rest der Welt war, was als Insel auch gut machbar war. Ein Mitbewohner im Hostel meinte, dass Japan gut darin ist, eigene Kultur mit dem Besten fremder Kulturen zu vermischen. Aus Reflex habe ich ihm erst mal widersprochen, muss aber inzwischen einsehen, dass wahrscheinlich viel Wahres an der These ist.
Nicht nur andere asiatische Länder haben viel beeinflusst sondern auch die westlichen Handelsrouten und deren mitgebrachten Güter und Kulturen. Heute sieht man das teilweise in Tokios Stadtbild, der Kultur und Religionen. Selbst westliche Märchen sind teilweise vereinnahmt und japanisiert worden. Schon viel zu oft gesagt: Dazu später mehr.
Warum ich das schreibe? Es hat direkt etwas mit der Geschichte und dem jetzigen Stadtbild von Yokohame zu tun. Bevor ich die Fotostrecke bringe, möchte ich deshalb etwas zu dieser eigenartigen (Nicht wie komisch sondern von eigener Art halt) Stadt erzählen.
Dadurch, dass 1853 ein Amerikaner mit einer Handelsflotte Japan (Genauer die Bucht von Tokio, damals Edo) ansteuerte, "zwang" er Japan, die Isolation aufzugeben.
Der Schluss der Machthaber war, dass man den Zutritt der Ausländer und die Geschäfte mit ihnen über Ausländersiedlungen organisiert. Klingt ein wenig nach Ghettos, hatte aber keinen schlechten Beigeschmack. Damals haben alle Handelspartner davon profitiert und das japanische Volk und die Kultur wurden beschützt.
Die Voraussetzungen, wenn man auf einer Insel sitzt, sind halt andere und wenn man sich die Geschichte der Eroberer anguckt, war es wahrscheinlich eine gute Entscheidung, dass eigene Volk vor den Fremden zu beschützen.
Ein augenzwinkerndes Zitat von einem geschätzten englischen Kollegen:"We never conquered land or enslaved people. We just brought cultur!".
Japan hat sich also damals entschlossen, Handelsbeziehungen mit anderen Ländern aufzunehmen und somit wurde das kleine Fischerdorf Yokohame 1859 zu einem Seehafen und einem Anlaufpunkt für Handelsgüter gemacht.
1923 wurde die Stadt übrigens zu großen Teilen durch ein Erdbeben zertört, wie Tokio auch. Nur die architektonischen Folgen scheinen teilweise andere gewesen zu sein.
2012! Yokohama ist neben Tokio die zweitgrößte Stadt Japans und Yokohame ist ganz anders und Yokohama hat mich voll aus "meinem" Tokio raus gerissen. Wir sind zwanzig oder dreißig Minuten von Tokio aus mit dem Zug gefahren und *bähm* erster Eindruck: Glänzende Futurecity mit einem kleinen Freizeitpark in der Mitte! Stylische Hochhäuser, durchorganisierte Parkanlagen, Industrie.
Bevor ich mich belesen habe, dachte ich, dass es mehr oder weniger ein abgegrenztes Areal für Messen und andere Veranstaltungen mit einer Menge auf Hochglanz polierten Hotels ist.
Irgendwie hat es mich eher an eine niederländische Hafenstadt im Hi-Tec-Gewand erinnert und dann *bähm* standen am Hafen auch Häuser in unverkennbarer niederländischer Bauart. Okay, übertrieben! Ich hatte bereits in Tokio Bauten unserer Nachbarn gesehen und mir wurde erzählt, dass es teilweise sogar Auftragsarbeiten im 20. Jahrhundert waren.
Ich war irgendwie zurück in Europa. In dem europäisch aussehenden ehemaligen Lager- und Handelshaus gab es eine Ausstellung von japanischen Künstlern, die Nordsee war zum Greifen nahe (Sah wirklich so aus!) und alles war mehr vertraut als man es tausende Kilometer entfernt erwartet. Selbst der Kombini, in dem wir was zu essen und trinken eingekauft haben, war eher Coca-Cola als grüner Tee!
Aber dann gab es den absoluten *BÄHM*, besser ausgedrückt: Chinaschock. Das Wort sollte ich schützen lassen ^^
Chinatown! Mehr Klischee, als ich es erwartet hatte oder vielleicht mehr Wahrheit, als ich dachte oder vielleicht aber das Ergebnis einer Subkultur. Viele Sachen, die ich auch vorher in Tokio gesehen hatte. Aber bunter und kitschiger und eigentlich wie die Dekoration des typischen Chinarestaurants in Deutschland um die Ecke.
Natürlich ist mein Eindruck absolut unvollständig, da ich bestimmt an einem Tag keine Vier-millionen-Seelen-Stadt erforscht habe und nur meinen Impressionen eines Tagesausflugs näher bringen möchte aber trotzdem: Eine eigenartige Stadt und einen (Vielleicht auch einen zweiten) Besuch wert.
An alle Menschen aus Yokohama: Dieser Text ist noch subjektiver als die anderen! Nicht böse sein, falls ich es nicht begriffen habe!

Hier die Fotostrecke mit ein paar Anmerkungen (Wie immer Klick auf Bild für mehr).



Natürlich ein WikiLink:YokoWiki
Und hier Yokohama auf Maps: YokoMaps

Fantastisches Foto von meiner Schwester

Hier ein Foto von meiner Schwester, dass ich wirklich großartige finde. Aufgenommen in Yokohama.
Die große Version nach dem Klick auf die kleine.

Riesenrad

Ich dachte "Das Wetter" und dann wurde trotzdem etwas kulinarisches daraus!

Eigentlich geht mir nicht unbedingt das Wetter auf den Senkel sondern eher die unaufhörliche Vertonung des Themas! Ihr kennt das, denke ich:
"Da kann man ja Überstunden schieben, bei dem Wetter kann man sowieso nichts machen!", "Am Wochenende soll es besser werden.", "Am Wochenende natürlich schlechteres Wetter, wie immer.", "Aber nächste Woche soll es besser werden!" usw.
Mein Favorit ist folgender Dialog: "Die Regierung ist schuld!" - "An was?" - "An dem Wetter!" - "Warum?" - "Die tun doch nichts gegen den Klimawandel!"
Selber am Bushof in Aachen gehört.
Also dachte ich mir: Such mal nach Videos zum japanischen Wetter. Leider nichts gefunden aber durch Zufall bin ich auf eine Reportage gestossen.
Ich habe schon versucht mir Dokus auf YouTube anzuschauen aber meistens habe selbst ich mit meinem bissel Wissen (Was ich halt so nenne ^^) die Videos nach kurzer Zeit abgebrochen und dachte: WTF!
Dieses Video dreht sich kaum um Japan aber dafür um japanisches Essen und mir lief das Wasser beim Schauen im Mund zusammen. Deshalb konnte ich auch nicht anders und habe mir meine erste Buntobox bestellt. Erklärung gibt es im Clip.
Übrigens: Jedesmal, wenn die Frau im Video einen Satz mit "Ja" bekräftigt bzw. das Gegenüber nach Bestätigung fragt, hallte ein "Hi" (Japanisch "Ja") in meinem Schädel wieder.
Sehr schön anzuhören, wie sich Eigenarten der Sprache zeigen. Dazu auch ein Hinweis auf Seite 3 (Randgespräche).
Hier das Video:



Trödelmarkt

Das hier wird wohl der letzte Beitrag auf Seite 16 sein.
Weil ich am letzten Sonntag drei Bücher über japansiche Kunst auf dem Trödel für wenig Geld erstanden habe, stellten sich mir zwei Fragen:
- Waren früher auch so viele japanische Sachen auf dem Flohmarkt zu bekommen, wie in der Zeit nach dem Urlaub
- Warum hast du noch kein Bild von dem Trödelmarkt aus Tokio gebracht

Ich denke, dass die erste Frage einfach zu beantworten ist. Ich habe nicht darauf geachtet und auch nicht danach gesucht. Diese Beobachtung bringt wiederum sehr viele Fragen mit sich!
- Wie und warum ist die Wahrnehmung (Von mir) so eingeschränkt?
- Entgehen mir nicht unheimlich viele interessante Sachen?
- Warum spezialisiert sich ein Mensch?
- ...

Ich hoffe, dass mir diese philosophische Anwandlung nicht übel genommen wird! Für mich liegt die Erklärung auf der Hand: Menschen haben ein begrenztes Aufnahmevermögen und das Unterbewusstsein selektiert, was für uns wichtig ist. Für mich im Moment und so wie es aussieht auch länger Japan und wahrscheinlich verpasse ich gerade eine Menge anderes! ^^

Für mich bleiben drei Antworten:
- Man sollte mit offenen Augen durch die Welt gehen, auch wenn es die Gewohnte ist. Viel zu viele Sachen hat man wahrscheinlich nicht entdeckt. Gerade Posts von meiner Schwester zur Heimweh haben mich zum Nachdenken gebracht.
- So, wie ich Länder entdecke ist für mich ein guter Weg: Am besten unbeleckt ankommen, entdecken und viel fragen.
- Wenn man alles versucht aufzunehmen werden die Details wahrscheinlich keine Beachtung finden.

Hört sich ein wenig an wie japanische Weisheiten sind aber nur meine Gedanken heute Abend.
Und hier das versprochene Bild von dem Flohmarkt in Tokio:

Flohmarkt

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SorryRand

Ich muss mich entschuldigen, weil meine Informationen zu einem Snack auf Seite 15 falsch waren. Wer den Text vor dem 11.07.2012 gelesen hat, sollte vielleicht noch mal zurück blättern.

Kitty in einem Pandakostüm

PandaKittyRand

Kitty in einem Pandakostüm. Ist das nicht süüüüüüüüüüß?
Ich glaube, wenn man in Japan ist, entdeckt man auch als großer Mann früher oder später zwangsläufig einen kleinen Hang zum Kitsch.
Falls nicht, ist vielleicht etwas falsch gelaufen.

RandLächeln

An einem Abend im Hostel bekam ich eine Mail von meiner Schwester. Sie hatte sich wohl Sorgen gemacht, dass es mir in Tokio nicht gefällt, was verständlich ist, wenn der große Bruder oft mit ernstem Gesicht am Start ist, während er Teile des für sie so wichtige Landes und die japanische Kultur kennen lernt!
Ich habe zurück geschrieben, dass ich in meinem Inneren wie ein kleiner und dicker Buddha lächele.
Oft waren es viel zu viele Eindrücke und Informationen, die mich äußerlich eher grimmig wirken ließen. Menschen, die mich kennen, wissen, wovon ich rede.
Ich habe mich lange Zeit gefragt, ob es die ansteckende Begeisterung meiner Schwester ist, vielleicht das erste nicht europäische Land, was ich kennen lerne (Und seien wir ehrlich: Länder auf unserem Festland sind nicht gleich aber oft ähnlich, wenn auch sehr interessant!).
Nach fünf Monaten Beschäftigung kann ich aber sagen, dass ich mich in den zwei Wochen in Tokio irgendwie "richtig" gefühlt habe, was bestimmt an meiner Art zu denken liegt. Auch die Literatur und andere medialen Dinge, die ich aufgesaugt habe, bestätigen das.
Yep, es war "nur" ein Urlaub, wenn auch mit kompetenter Führung, die mir wesentlich mehr vermittelt hat, als Touris normalerweise erfahren können, und gibt das normale Leben der Menschen in Tokio nicht wieder aber vielleicht habe ich ja noch die Gelegenheit, selber vor Ort mehr zu erfahren.
Eins kann ich wohl sagen: Die Erfahrung und Beschäftigung hat mich und mein Denken über viele Dinge in meinem Leben geprägt. Es gibt viele Momente, an denen ich Vergleiche ziehe!

Protestrand (News, 17.07.2012)

Nachrichten zu enormen Protesten in Tokio gegen AKWs hier: JapanHeise

WeiseRandWorte

Im Moment sind mein liebsten Sprichwörter:
"Der entwischte Fisch ist immer der größte." und "Der Frosch im Brunnen weiß nichts vom großen Meer.".